Lebensgefühle in einem Songtext verarbeiten, den Song dann aufnehmen, ein CD-Cover grafisch gestalten, kaufmännisches Rechnen mit CD-Einheiten und Kosten für Flyer- und Plakatauflagen, das „Making-of“-Video einer Musikproduktion drehen… Das alles und mehr realisiert der Verband für Popkultur in Bayern e.V. (VPBy) seit rund einem Jahrzehnt an Schulen und im schulischen Umfeld in Bayern.
Musik prägt das Freizeitverhalten und die Sozialisation von Kindern und Jugendlichen gerade im Teenager-Alter in erheblichem Umfang. Die Projektangebote des VPBy e. V. nutzen diese Affinität als Transportschiene, Schüler_innen an die aktive, kreative Beschäftigung mit (Pop)musik heranzuführen und im gemeinsamen kreativen Prozess auch Kernkompetenzen wie Teamfähigkeit und individuelle Persönlichkeitsbildung zu fördern und zu stärken. Ergänzt werden können diese Projekte auch mit berufsorientierenden Modulen in entsprechenden Altersstufen (ein ESF-gefördertes Projekt, das bereits an vielen Schulen Bayerns umgesetzt wurde).
Das Kernprodukt sind bislang einwöchige Projekttage zu unterschiedlichen Musikthemen, die an der Schule oder außerschulisch (z. B. in einer der Bayerischen Musikakademien oder in Einrichtungen der außerschulischen Bildungs- und Kulturarbeit) stattfinden können.
Die Schüler_innen teilen sich in unterschiedliche Teams, sie konzipieren und realisieren verzahnte Projektmodule: Das Songschreiberteam kreiert einen Songtext und vertont diesen. Die Dance-Gruppe studiert parallel Moves ein und erarbeitet eine Choreografie zum Song. Das Grafikteam entwickelt dazu das Artwork des CD-Covers, den Flyer oder Plakate. Das Filmteam dokumentiert alle Gruppen und schneidet einen Clip. Alle Teams treffen sich regelmäßig, um den Fortschritt ihres Projekts zu besprechen und die Teilaufgaben aufeinander abzustimmen. Am Ende der Projektwoche steht ein fertiges CD-Produkt mit grafischem und filmischem „Begleitmaterial“, das z. B. an der Schule außerhalb des Unterrichts präsentiert und aufgeführt werden kann.
Andere bewährte Projektthemen sin
Erstellen
d – ebenfalls modular aufgebaut – z. B. ein Hörspiel oder eine Radiosendung, eine Event- oder Multimediaproduktionen für das Internet. Im Fokus steht dabei immer die aktive Auseinandersetzung mit aktueller Popkultur.
Im Rahmen der aktuellen Aktion „Kultur macht stark“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) bilden diese Grundmodule auch den Sockel, um Projektmaßnahmen außerhalb des Unterrichts mit dem Fokus auf Mittelschüler_innen zu realisieren. In jeweils regional organisierten „Bündnissen für Bildung“ fungiert der VPBy e.V. jeweils als einer der örtlichen Partner. Weitere Partner_innen können Einrichtungen der außerschulischen Kultur- und Bildungsarbeit sein, Fördervereine von Schulen, Sachaufwandsträger oder Initiativen.
Rahmenkonzept für die Arbeit dieser Bündnisse ist das vom Bundesverband Popularmusik e. V. entwickelte „Pop To Go“ (www.poptogo.de).
In ersten gemeinsamen Treffen stecken die Partner_innen unter Einbindung von Schüler_innen, Eltern und Lehrkräften mögliche Projektthemen und Module ab. Schnupperworkshops wecken das Interesse der Schüler_innen, weitergehende, nachhaltige Module werden vereinbart und münden z. B. in einer Projektwoche und letztlich in Aufführungen und Präsentationen der Ergebnisse im schulischen oder außerschulischen Rahmen.
Erste Partner_innen des VPBy in München sind der Feierwerk e. V., Initiativgruppe e. V. die Arbeitsgemeinschaft Friedenspädagogik und die Stiftung Gute-Tat.de. Die Kooperation mit interessierten Schulen und Lehrkräften für eine Zusammenarbeit in München für die kommenden Jahre wird jetzt schrittweise aufgebaut.
Mehr dazu unter www.feierwerk.de und www.allmusic.de/vpby
Bernd Schwainar, Verband für Popkultur in Bayern, und Klaus Marten, Feierwerk