wir bewegen Soziales, Kultur und Bildung

20 Jahre
Münchner Trichter

Als sich vor 20 Jahren 10 kleine Träger, die nach § 75 anerkannt waren und keinem der großen Verbände angehörten, zum Münchner Trichter zusammenschlossen, geschah das nicht ohne ein vernehmbares Raunen, einem vorsichtigen Beäugen und einem Hauch von Misstrauen aus dem festgefügten Kreis von Wohlfahrtsverbänden und Kreisjugendring, die bis dahin alle Träger im Jugend- und Sozialbereich vertraten. Ein ziemlich bunter Haufen kam da aufs Feld, viele Träger gehörten dem jugendkulturellen Bereich an, viele ihrer Tätigkeitsfelder lagen quer zu den vorhandenen Angeboten und über allem schwebte der Anspruch nach Innovation. Klein aber vernehmbar trat der Münchner Trichter in die Öffentlichkeit und bekam nach kurzer Zeit auch zwei Sitze im Kinder- und Jugendhilfeausschuss und sogar noch die Stelle einer/s Planungsbeauftragten. Ehrlicherweise muss ich zugeben, Konkurrenz tut manchmal ganz gut, wenn es notwendig ist, festgefahrene Gleise zu verlassen, neue Wege in der Kinder und Jugendarbeit auszuprobieren und vor allem die kinder- und jugendkulturellen Ansätze zu qualifizieren. Die anfängliche Aufregung um den Münchner Trichter wich aber mit der Zeit dem Suchen nach neuen Lösungen. Dass man dabei auch manche deutlichen Diskurse führen muss, versteht sich. Aus der anfänglichen Konkurrenzsituation ist mit der Zeit ein gemeinsames Anliegen geworden: diese Stadt sozial und attraktiv für Kinder, Jugendliche und Familien zu gestalten. Die Verjüngungskur durch den Münchner Trichter hat der Trägerlandschaft in München gut getan, und nach 20 Jahren hat sich die Anzahl der Mitglieder von 10 auf 18 verbreitert. Und auch wenn es manchmal unbequem war: Ich danke dem Münchner Trichter dafür, dass die Kinder und Jugendarbeit, die Jugendkulturarbeit, die Berufshilfe, der Bildungs-, Umwelt und Gesundheitsbereich durch seine Gestaltungsideen breit und wirkungsvoll dasteht und sich fachlich auf Ballhöhe befindet. Ich danke auch dafür, dass der Münchner Trichter immer wieder das Querdenken bei der Verwaltung einforderte. Ich freue mich darüber, dass sich unsere tiefgestaffelte Münchner Trägerlandschaft nie durch Einförmigkeit, sondern durch Buntheit und Vielfalt und der Suche nach Gemeinsamkeit auszeichnet.

Brigitte Meier – Sozialreferentin der Landeshauptstadt München

Nach oben scrollen