Münchner Trichter – Wie alles begann
Vor gut 20 Jahren bekam ich eines Morgens einen Anruf von Franz Lindinger, vom Stadtteilzentrum Milbertshofen: „Ihr seid doch auch nach § 75 anerkannte Träger der Jugendhilfe?“ Als ich das bejahte erklärte er mir, dass wir aufgrund des neuen KJHG Sitze im Kinder- und Jugendhilfeausschuss beantragen können. Das war natürlich sensationell, denn bisher konnten wir diesen Sitzungen nur auf der Zuschauertribüne beiwohnen. Jugendpolitik mitzugestalten, das war eine völlig neue Perspektive. Wir vereinbarten deshalb möglichst schnell mit allen in Frage kommenden Einrichtungen einen Termin beim damaligen Leiter des Stadtjugendamts München, Hubertus Schröer, zu bekommen, der uns sehr bei unseren Bemühungen den Kinder- und Jugendhilfeausschuss neu zu besetzen unterstützte. Insgesamt zehn nach § 75 anerkannte Träger waren es schließlich, die in den Kinder- und Jugendhilfeausschuss wollten. Alles bewährte und seit vielen Jahren aktive Einrichtungen der Kinder- und Jugendkulturarbeit in München wie die AGFP, das Feierwerk, die IG, Kultur & Spielraum, das Medienzentrum München, die Pädagogische Aktion Spielkultur, die Spiellandschaft Stadt und die Stadtteilarbeit Milbertshofen. Wir wollten somit auch 10 Sitze, aber da hatten wir nicht die Rechnung mit den Verbänden gemacht. Nach langen zähen Verhandlungen gelang es uns schließlich zwei Sitze und einen zusätzlichen Sitz aus dem Kontingent der Gruppe der stimmberechtigten erfahrenen Männer und Frauen zu erobern. Da wir möglichst alle im Ausschuss beteiligen wollten, benannten wir schließlich insgesamt 5 Personen aus unserem Kreis, die abwechselnd die Sitze samt Stellvertretung im KJHA wahrnahmen. Mit Elan und viel Mut wollten wir neuen Schwung in den Kinder- und Jugendhilfeausschuss bringen. Und das ist uns glaube ich ganz gut gelungen.
