wir bewegen Soziales, Kultur und Bildung

Perspektiven kultureller Bildung

Bildend kreativ, kooperativ, kommunal mit Kunst, Kultur und Medien

Bleibt noch zu erwähnen, was eigentlich unser entscheidendes ‚Kapital‘ ist – im Horizont auch der Selbstverständlichkeit, dass Kultureller Bildung unverzichtbarer Teil Allgemeiner Bildung und „für alle“ (Partizipation und Teilhabe) ist: Im ästhetischen Kontext von Kunst, Kultur und Medien kann man lernen und erfahren, was Kreativität, Phantasie, Imagination, der Entwurf des möglichen ungewöhnlichen Anderen, das Verständnis für Fremdes und die Neugierde auf Fremdes ist. Dies betrifft die exzellente Einmaligkeit aller Kulturellen Bildung – als Chance und Möglichkeit, ohne lineare Garantie und planbar-pädagogische Technologie.
„Kultur öffnet Welten“ heißt es im Positionspapier 2011 der Bundesvereinigung Kultureller Kinder- und Jugendbildung (BKJ) mit dem Untertitel: „Mehr Chancen durch Kultureller Bildung“ zugunsten von ‚Leben lernen’ und ‚Freiheit gestalten’ (siehe www.bkj.de): „Jedes Kind und jeder Jugendliche hat ein Recht auf Teilhabe an Bildung und Kultur. Ein dichtes, transparentes und aktivierendes Bildungsnetz von Kindertageseinrichtung, Vorschule, Schule, Berufsausbildung, Hochschulausbildung, allgemeiner und beruflicher Weiterbildung, Jugend- und Kulturarbeit, Familie und außerschulischer Bildung ist die Voraussetzung für individuelle Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit.“ Und weiter heißt es: „Kulturelle Bildung trägt in der non-formalen Bildung außerhalb von Schule, in der formalen Bildung von Schule und Weiterbildung wie auch in der informellen Bildung gleichermaßen zur Herstellung von Bildungsgerechtigkeit bei. Indem sie bei den Stärken jedes einzelnen Menschen ansetzt, eröffnet sie allen die Chance zur Teilhabe an Kultur und Bildung und damit zu gesellschaftlicher Teilhabe“ (BKJ 2011, S.9).
Und wir in München sind so ziemlich als erste und spätestens seit 1990 (1. Kommunales Gesamtkonzept München) dabei, wenn es um den folgenden Komplex geht: Kulturelle Bildung als kommunale Querschnittsaufgabe: „Kulturelle Bildung vor Ort gelingt dann am besten, wenn die Akteure vernetzt arbeiten und zusammen mit der Kommunalpolitik ein gemeinsames Verständnis und strukturierte Handlungsmodelle für die Verankerung Kultureller Bildung in den lokalen Bildungslandschaften entwickeln (Kommunale Gesamtkonzepte)“ (BKJ, 2011, S.20).

Lokaler Rückblick und ein überregionaler Ausblick

Der freie Träger „Pädagogische Aktion SPIELKultur“ mit Sitz und Zentrale in der LEO 61 ist ja eine der Nachfolgeorganisationen aus der „Ursuppe“ der Münchener Kinder- und Jugendkulturarbeit mit Start um 1970 als KEKS, Pädagogische Aktion, AktionSpielbus ,Umwelt als Lernraum usw. Damals war es zunächst eine eher alternative Initiative, aber bald auch vom Stadtjugendamt/ Jugendkulturwerk (beginnend Olympia 1972!) expansiv und effizient gefördert. Unser Programm heute hat den Schwerpunkt „Kulturell-ästhetische Medienbildung“ in einem weiten Verständnis: Von Sinnesreichen bis Cyberspace und zurück: Neue Balancen und Wechselwirkungen (siehe www.spielkultur.de). Und im Einzelnen: www.bienen-leben.de, www.city-stories.de, www.geschichtenfestival.de, www.iz-art.de, www.kunstwerk-stadt.de, www.leoartmapping.de, www.leolinus.de, www.leotv.net, www.schafe-im-netz.de, www.sinnenreich-mobil.de, www.trickfilmstudio.net, www.youtube.com/spielkultur .
Wir, PA/ Spielkultur, sind auch, mehr oder weniger und nach wie vor vor allem ehrenamtlich, Geschäftsstelle der Landesvereinigung Kulturelle Bildung Bayern e.V. In diesem Rahmen ist 2011 ein kritisch-konstruktiver Überblick zum Thema „Kultur mache Schule in Bayern“ im Auftrag der BKJ entstanden (kostenfreier Bezug über info@lkb-by.de) – auch eine Vermessung, durchaus vermessen und kartographisch landesweit.

Noch ein informativ-informeller Ausblick: Wir sind personell beteiligt an einem anspruchsvoll-ambitionierten Projekt, das genau die nötige klärend-professionelle Vermessung Kultureller Bildung nach 2000 zum Ziel hat: Ende 2012, Anfang 2013 wird es erscheinen toi, toi , toi: „Handbuch Kulturelle Bildung“, München, Kopaed-Verlag, ca. 1000 Seiten mit über 150 Stichwörtern von über 100 ExpertInnen, realisiert von der Bundesvereinigung Kultureller Kinder- und Jugendbildung (BKJ) im Verbund mit der Universität Hildesheim und mit Förderung des Bundesstaatsministers für Kultur und Medien in Berlin. „Schau mer mal, dann seng mas scho“ würde Franz B. dazu sagen…was wann und wie das wohl wird.

Literatur:
BKJ (Hg.): Kultur macht Schule in Bayern, Remscheid/ München 2011
Deutscher Bundestag (Hg.) (2008): Kultur in Deutschland, Regensburg: CouBrio
Fuchs, Max (2008): Kulturelle Bildung, München, kopaed
Fuchs, Max (2012): Kultur und Subjekt, München, kopaed
Zacharias, Wolfgang (2010): Kulturell-ästhetische Medienbildung 2.0, München, kopaed

Ein Beitrag von LEO TV:

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